Auf der Suche nach Wahrheit – Krankheit oder Bewußtwerdungsprozess?
Gerne möchte ich mit Euch meine Erkenntnisse und Erfahrungen mit der Funktionellen Medizin teilen. Der rote Faden meiner Ausführungen wird immer die Eigenverantwortlichkeit und die Eigenautorität des „Menschen“ sein. In einem Zeitalter der Informationsfülle kann man auf sehr viele Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zurückgreifen. Der werte Leser steht nun vor dem Problem, als „Laie“ für sich eine passende Analyse durchzuführen und dann die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten zu eruieren. Das kann nicht funktionieren und dazu werde ich auch keine Anleitungen liefern. Ich möchte Sie vielmehr auf kleine geistige Ausflüge mitnehmen, damit Ihr selbst die Funktionsweise des kybernetischen Netzwerkes Mensch verstehen lernt.
Wenn wir uns über Medizin unterhalten, zitieren wir gerne die „großen Meister“ der Heilkunde, wie z.B. Hippokrates oder Paracelsus. Er sagte so schön:…
„…Heilkunde ist dann umfassende Heilkunde, wenn sie
1. geführt und getragen wird von der Erkenntnis, die dem Lichte des Geistes entspringt – der Liebe und
2. das Licht der Natur unterstützt, das heißt, den Inneren Arzt des Organismus, die Lebenskräfte anregt, stimuliert und dadurch zu dem führt, was man als Heilung im „unteren Bereich“ auf der Materie (und was zu ihr gehört) bezeichnen könnte.Und 3.tens wobei es uns deutlich bleiben muss, dass es immer von oben nach unten geht. Vom Feineren zum Gröberen – vom Bewusstsein zum Körperlichen – denn ist nicht seit langem bekannt, wie unser Bewusstseinszustand gleich unserem Lebenszustand und umgekehrt ist? …“
Dieses Zitat nach Paracelsus bringt sehr deutlich die Basis und das innere Prinzip jeglicher Heilkunde zum Ausdruck. Die Grundlage aller Heilung beim Menschen ist dessen innereigene Selbstheilungskraft bzw. der „innere Arzt“. Die Aufgabe eines Arztes bzw. Therapeuten ist es nun Hindernisse, welche diese innereigenen Kräfte blockieren oder behindern aufzudecken und diese über entsprechende Maßnahmen und / oder Medikamente zu regulieren. Wobei der oberste Grundsatz „nihil nocere“ – „vor allem nicht zu schaden“ immer gelten sollte. (Ein hehres Ziel – ob es sich immer realisieren lässt möchte ich hier unbeantwortet lassen…)
Grundsätzlich sollte man im Gedächtnis behalten, dass bei sog. Notfällen – Notfallmedizin und Notfall-Medikamenten der Vorzug zu geben ist, bei chronischen Erkrankungen der Weg zur Komplementärmedizin in den vielen Fällen der erfolgversprechendere ist. Leider kam es durch extremistische Ansichten auf beiden Seiten (Schulmedizin vs. Alternativmedizin) zu einer Vertiefung des Grabens zwischen beiden Disziplinen, statt zu einer Annährung in Richtung Synergie. Mir liegt die gegenseitige Unterstützung und Ergänzung beider Formen zum Wohle des Ganzen sehr am Herzen. Zum Glück kann ich bei einigen meiner Fälle auf gute Zusammenarbeit beider Disziplinen blicken.
Ein wichtiger Punkt, der gerne von der Komplementärmedizin hervorgehoben wird ist die berühmte „Suche nach der Nadel im Heuhaufen“ oder besser gesagt die „Suche nach der Ursache“ einer Erkrankung. Wir denken meistens, dass es nur „eine Ursache“ für unsere Problematik gibt und wir vergessen hierbei, dass es ein Tropfen war, welcher das „Fass zum überlaufen gebracht hat“ und dieser Tropfen nun die Ursache sei.
Ist es nicht vielmehr so, dass die meisten Erkrankungen heute „multi-kausal“ sind und WIR am Ende selbst einen großen Teil zur Entstehung unserer Beschwerden beitragen haben durch unsere Lebensgewohnheiten, unsere Nahrung, und und und ?
Sehr häufig wird das Bild vom überlaufenden Fass gebraucht, um die Belastung unseres Körpers bzw. Bindegewebes darzustellen. Professor Pischinger fand mit seinem Team heraus, dass alle Gefäße und Nerven im Bindegewebe enden und keine direkte Verbindung miteinander oder zu Organzellen haben. Unser Bindegewebe selbst stellt also die Transitstrecke für Ver- und Entsorgung der Zellen dar. Leider verschlackt es sehr häufig, wodurch dann die physiologischen Funktionen behindert oder stark eingeschränkt werden. Multi-Kausalität bedeutet das sich extern zugeführte Stoffe wie Medikamente, Zusatzstoffe in industriell gefertigter Nahrung, Giftstoffe in den Nahrungsmitteln, dem Trinkwasser, der Atemluft, oder intern entstandene Noxen von beherdeten oder toten Zähne, chronische Entzündungen etc. einlagern (Zellulitis ist ein wohlbekanntes Beispiel hierfür.)
Selbstverständlich helfen uns unsere Ausscheidungsorgane wie die Leber, Galle, Nieren und Dickdarm dabei Giftstoffe wieder loszuwerden. Problematisch wird es erst dann, wenn wir mehr Toxine aufnehmen und produzieren, als diese Organe ausscheiden können. Dann wird das Bindegewebe zum Zwischen- oder Endlager und „das Fass wird eines Tages dann überlaufen“. Dann hat der Körper noch die beiden Notventile Schleimhaut und Haut zur Verfügung, die er dann zur Ausscheidung benutzt.
Nach dem bisher beschriebenen sollte sich nun folgende Frage in Ihnen gebildet haben:… was kann ICH dazu tun, mein „Fass zu leeren“ bzw. die Füllung dieses Fasses vermindern?
Kann es eine globale Antwort auf diese Frage geben? Leider nicht, denn Sie als Mensch müssen als Individuum betrachtet und entsprechend behandelt werden.
Der Therapeut ist im paracelsischen Sinne nur als ein Diener auf Ihrem Weg der Bewußt- und Heil-Werdung zu verstehen. Mögen Sie den passsenden Wegbegleiter für sich finden.
Zum Wohle des Ganzen!